Im Viertelfinale des Pokals gewinnt der TV Schriesheim mit 7:6 (0:1 | 3:3 | 3:2 | 1:0) nach Verlängerung gegen Lilienthal und qualifiziert sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für das Final4, das größte Floorball-Event Deutschlands, bei welchem Halbfinale und Finale des Pokals ausgespielt werden.
Lilienthal ist aktuell an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Nord/West und Topkandidat auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Deswegen war klar, dass Schriesheim trotz Favoritenrolle kein einfaches Spiel erwartet. Schriesheim begann dabei mit schwachem Start ins Spiel. Über das ganze erste Drittel waren die Blau-Weißen unkonzentriert, nervös und konnten nicht ihren gewollten Spielplan umsetzen. Unter anderem hat auch die Ruhe und Erfahrung von Alexander Burmeister, der wegen einer Verletzung nicht mitspielen konnte, gefehlt. Trotz mittelmäßigem Start des TVS konnten auch die Gäste aus dem Norden ihre zahlreichen Konterchancen nicht konsequent nutzen, gingen letztendlich aber doch 7 Sekunden vor Schluss des 1. Drittels mit 0:1 in Führung.
Im 2. Drittel nahm sich Schriesheim vor, mit mehr Ruhe und Sicherheit zu spielen und über seine große Stärke, Ballbesitzspiel, wieder ins Spiel zu kommen. Doch nach 2 Minuten erzielten die Gäste das 0:2. In der Folge war Schriesheim sehr bemüht, hat viel Druck auf die tief verteidigenden Lilienthaler gemacht und erzielte in der 24. Minute endlich ihr erstes Tor durch Dominik Rudin. Danach machte Schriesheim das Spiel, aber Lilienthal die Tore. Insgesamt waren die Zweitligisten im Vergleich zu Schriesheim deutlich effektiver in den Abschlüssen. Nach 33 Minuten stand es 1:4. Doch Schriesheim lies sich nicht beirren und arbeitete weiter mit offensivem Druck daran die Verteidigung der Gegner zu knacken. Und tatsächlich fast direkt nach dem 4. Tor der Gäste erzielte Linus Braune das 2:4. In der letzten Minute des 2. Drittel legte noch Felix Künnecke nach und der TVS konnte durch hohen Ballbesitzanteil in der gegnerischen Hälfte eine Überzahlsituation herausholen.
Diese wurde jedoch nicht genutzt und Lilienthal konnte in Unterzahl ihren insgesamt zweiten Penalty (den ersten hat Noah Pongratz gehalten) erzwingen und zum 3:5 verwandeln. Danach startete Schriesheim das Comeback und es entwickelte sich ein packender Pokalkrimi. Noch während den ersten 5 Minuten im Schlussabschnitt verkürzte Daniel Mudra, der den verletzten Burmeister in der ersten Reihe ersetzte, und wenig später netzte Felix Künnecke den Ausgleich zum 5:5 ein. Das Spiel schien auf die Seite der Schriesheimer zu kippen, doch es war wieder Lilienthal, die erneut in Führung gingen. Erneut blieben die Badener am Ball und konnten endlich ihre Favoritenrolle annehmen. Kapitän Benjamin Rudin konnte in der 43. Minute schließlich das 6:6 erzielen.
In der Folge drückten die Gastgeber weiter auf das entscheidende Tor, letztendlich konnte Lilienthal sich jedoch ohne weitere Tore in die Verlängerung retten. In dieser fand der Ball nie den Weg in die Schriesheimer Hälfte, denn bereits nach 10 Sekunden konnte Dominik Rudin eine unübersichtliche Situation clever ausnutzen und den TVS zum ersten mal in der Vereinsgeschichte ins Final4 schießen.
Am Ende zieht der TV Schriesheim nach einem knappen und mitreißenden Spiel zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das Final4 des deutschen Floorball-Pokals in Berlin ein und trifft dort im Halbfinale am 4. März auf den amtierenden deutschen Meister und Pokal-Vizemeister DJK Holzbüttgen.