Nach einem spannenden Halbfinale gewinnt der TV Schriesheim mit 8:7 (2:2 | 3:2 | 2:3 | 1:0) in Verlängerung gegen den deutschen Meister DJK Holzbüttgen und zieht damit bei seiner ersten Final4-Teilnahme ins Finale des Floorball-Deutschland-Pokals ein. Dort treffen die Badener auf den amtierenden Pokalsieger UHC Sparkasse Weißenfels.
Vor einer Rekordkulisse von fast 2000 Zuschauern ging der TVS als klarer Underdog, aber trotzdem mit Selbstvertrauen aus den letzten Spielen, in denen Schriesheim sehr starke Leistungen brachte, in die Partie. Im ersten Drittel kam der deutsche Meister eigentlich gut ins Spiel und hatte viele gute Abschlüsse. In der 4. Minute hatten sie sogar die Chance in Überzahl die Führung zu erzielen, doch stattdessen gelang es Schriesheim in Unterzahl durch Felix Künnecke in Führung zu gehen. Doch der Druck der Nordrhein-Westfalen ließ nicht nach und nach einem erzwungenem Fehler konnten die Favoriten in der 11. Minute ausgleichen. Im ersten Drittel hatte Holzbüttgen insgesamt viel Ballbesitz und mehr Abschlüsse, doch die Schriesheimer waren von Anfang an sehr effektiv vorm Tor der Holzbüttgener und gingen in der 18. Minute durch Joel Batt wieder in Führung. Doch nur 3 Sekunden vor Ende des Drittels kam ein Rückschlag in Form des 2:2.
Ins zweite Drittel startete der TVS deutlich besser. Nach gerade mal 32 Sekunden schoss Benjamin Rudin das 3:2 und in der 23. Minute legte Leander Sauerbrey das 4:2 nach. In der 31 Minute kam Holzbüttgen in Überzahl wieder auf 4:3 heran. Danach kam der vermeintliche Tiefpunkt für Schriesheim, als die Schiedsrichter herausfanden, dass Daniel Mudra nicht auf dem Spielbericht stand und diesen dementsprechend mit einer technischen roten Karte vom Platz schicken mussten. Doch von diesem Rückschlag lies der TVS sich nicht beirren und konnte sich stattdessen sogar noch weiter ins Spiel kämpfen. Die 2+2-Minuten-Strafe, die mit der roten Karte einherging, überstanden die Blau-Weißen mit großem Kampfgeist und schossen sogar direkt im Anschluss in eigener Überzahl das 5:3 durch Linus Braune. Doch die Freude hielt nicht lang, es dauert nämlich nur 8 Sekunden, bis Holzbüttgen wieder den Anschlusstreffer erzielte.
Das schon sehr kuriose Spiel wurde im dritten Drittel noch wilder. In der 42. Minute schoss Holzbüttgen während einer aufgeschobenen Strafe ein Eigentor und stellte damit die 2-Tore-Führung wieder her. Danach stellte Holzbüttgen auf ihre zwei besten Reihen um und starteten eine offensive Druckphase, die die Schriesheimer oft nicht optimal verteidigen konnten. In der 44. Minute erzielte der deutsche Meister das 6:5 und in der 50. Minute auch das 6:6 per Penalty. Doch Schriesheim schaffte es mal wieder, einen Gang hochzuschalten und ging in der 53. Minute durch Benjamin Rudin wieder in Führung. Danach versuchte Holzbüttgen alles und setzte Schriesheim enorm unter Druck, was zu vielen Fehlern führte, einer davon wurde schließlich in der 58. Minute genutzt und das Spiel war wieder ausgeglichen.
Mit 7:7 ging es in die Verlängerung, in der Holzbüttgen das Spiel zwar kontrollierte, aber auch nicht mehr als Schüsse aus der Distanz herausspielen konnte. Als beide Mannschaften schon erschöpft schienen und immer mehr der 1986 Zuschauer in der Max-Schmeling Halle dachten, dass das Spiel ins Penaltyschießen gehen wird, fand Alexander Burmeister den freigelassenen Felix Künnecke, der das Golden Goal für Schriesheim erzielte.
Zwar ist das jetzt schon der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, doch im Finale ist hat Schriesheim die klare Mission, den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu holen. Schon vor 2 Wochen konnte der TVS zum ersten Mal gegen Weißenfels gewinnen und hofft, eine ähnliche Leistung abzurufen und auch heute um 16 Uhr gegen den amtierenden Pokalsieger zu gewinnen.
Verfolgt werden kann das Spiel über den Twitch-Kanal von Spontent_three https://www.twitch.tv/spontent_three. Einlauf der Mannschaften beginnt gegen 15:50, Bully um den Floorball Deutschland Pokal ist um 16 Uhr.