Schriesheimer Sensation im Pokalfinale bleibt aus

7. März 2023

Im Finale des Floorball-Deutschland-Pokals beim Final4 in Berlin verliert der TV Schriesheim mit 6:9 (1:4 | 2:2 | 3:3) gegen den UHC Sparkasse Weißenfels. Trotzdem ist das bisher der größte Erfolg der Herrenmannschaft in der Vereinsgeschichte.

Nach dem es den Schriesheimern gelungen ist, am Vortag mit einem sensationellen Sieg den amtierenden deutschen Meister DJK Holzbüttgen zu bezwingen und bei ihrer ersten Final4-Teilnahme ins Finale einzuziehen, standen sie dem amtierenden Pokalsieger und Rekordmeister UHC Sparkasse Weißenfels gegenüber, der sich am Vortag gegen Kaufering durchsetzen konnte. Die Badener gingen wie im Halbfinale zwar mit der Rolle des Außenseiters, aber viel Selbstvertrauen aus Siegen über Weißenfels in der regulären Saison, sowie dem gestrigen Halbfinale gegen Holzbüttgen, ins Spiel.

Das Spiel startete für den TVS allerdings denkbar schlecht. Die Blau-Weißen waren nicht einmal am Ball, da schlug nach 27 Sekunden bereits das 0:1 im Schriesheimer Tor ein. Danach versuchten die Badener, sich erstmal von dem frühen Schock zu erholen und ins Spiel zu kommen, stießen dabei jedoch auf eine sehr konsequente und konzentrierte Defensive der Weißenfelser, die wenig zuließen und selbst immer wieder gefährliche Akzente setzten. So kam es, dass die Favoriten in der 14. Minute einen ihrer Konter überragend zu Ende spielten und damit auf 0:2 erhöhten. Davon ließ sich Schriesheim jedoch nicht irritieren, und kämpfte sich weiter ins Spiel, bis schließlich Felix Künnecke nach 19 Minuten den 1:2-Anschlusstreffer erzielte. In der Folge waren die Schriesheimer jedoch wie zu Beginn des Spiels etwas unsortiert und fingen sich innerhalb der letzten Spielminute im ersten Drittel zwei Gegentore. In den verbleibenden 15 Sekunden zeigte der TVS jedoch auch das eigene Offensivpotential noch einmal auf, konnte aber zwei Chancen in den letzten 5 Sekunden nicht nutzen, sodass das Spiel mit 1:4 in die erste Pause ging.

Im zweiten Drittel nahm sich der TVS vor, vor allem defensiv stabiler zu stehen und in der Offensive die Chancen besser zu nutzen. Doch wieder kam erstmal ein Rückschlag, denn in der 22. Minute erhöhte Weißenfels auf 1:5. Schriesheim investierte in der Folge sehr viel und spielte sich zahlreiche gute Chancen heraus. Dominik Rudin gelang es schließlich in der 32. Minute, das 2:5 zu erzielen und den TVS wieder ins Spiel zu bringen. Doch die an diesem Tag eiskalten Weißenfelser fanden wie nach dem ersten Treffer der Schriesheimer direkt eine Antwort und stellten nur eine Minute später auf 2:6. Danach fing Schriesheim nach und nach an, den UHC hoch anzulaufen und in deren eigener Hälfte stark unter Druck zu setzen, was zu zahlreichen Ballverlusten des UHC und damit Torchancen für den TVS führte. Zudem kombinierten sie sich auch mit Ball viele Chancen heraus. Die beste Phase der Blau-Weißen konnte erneut Dominik Rudin bestätigen, der in der 37. Minute zum 3:6 einnetzte.

Im letzten Drittel blieb Schriesheim nichts anderes übrig, als mit dem hohen Druck weiterzumachen und alles was ging, nach vorne zu werfen. Doch es war wieder Weißenfels, die das erste Tor erzielten und damit in der 46. Minute auf 3:7 erhöhten. Zwei Minuten später schien das Spiel frühzeitig entschieden, als Weißenfels die erste Überzahlsituation eines harten, aber sehr fairen Spiels nutzte und das 3:8 schießen konnte. Erneut gab der TVS nicht auf und hielt sich durch eine Teamleistung weiterhin im Spiel, doch es fehlte an diesem Tag die Effizienz im Abschluss, welche am Tag zuvor noch ein spielentscheidender Faktor zugunsten der Badener war. Zudem erwischte Martin Brückner im Tor des UHC einen sehr guten Tag und konnte viele Chancen des TVS entschärfen. Es dauerte bis zur 56. Minute bis Schriesheim wieder einen Torerfolg feiern durfte, Torschütze war Felix Bauer. Danach entschieden sich die Badener, All-In zu gehen und den Torwart für einen sechsten Feldspieler auszuwechseln, um nochmal eine letzte Offensive zu starten. Die Empty-Net Situation konnte jedoch wie so häufig zuvor erneut von Weißenfels zuerst genutzt werden, sodass es kurz vor Spielende 4:9 stand. Den Kampfgeist hielt der TVS trotzdem bis zum Ende aufrecht und konnte im 6-gegen-5 noch zwei Tore durch Linus Braune und Dominik Rudin erzielen.

Mit dem finalen Ergebnis von 6:9 unterliegt der TV Schriesheim dem UHC Weißenfels und darf damit leider nicht den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte feiern. Trotzdem können die Schriesheimer auf ihre Gesamtleistung beim Final4 stolz sein und mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs gehen, nachdem in Spielen gegen Holzbüttgen und Weißenfels jeweils Kleinigkeiten entscheidend waren. Zudem wurden mit Alexander Burmeister, Felix Künnecke und Daniel Mudra drei Schriesheimer ins All-Star-Team des Final4 gewählt.

Für den TVS geht es am nächsten Wochenende in Hamburg mit einem letzten, tabellentechnisch aber irrelevanten Spiel gegen Hamburg weiter, ehe am 18.3. um 18 Uhr das erste Bundesliga-Playoff Spiel mit Schriesheimer Beteiligung in der Mehrzweckhalle angepfiffen wird.